12.06.2020

Trockensteher-Fütterung: Mit Stroh und Wasser zum Erfolg

An der Universität von Guelph in Kanada wurden kürzlich zwei Versuche durchgeführt.

Im Rahmen einer einphasigen Trockensteher-Fütterung wurde versucht, über die Strohzerkleinerung und den Zusatz von Wasser diese voluminösen Rationen physikalisch mehr an eine Frischmelker-Ration anzunähern.Die Hoffnung: nicht nur das selektive Fressen zu verringern, sondern eine höhere Futter- (und Volumen-)Aufnahme in der Trockenstehperiode und als Carry Over-Effekt eine bessere Energiebilanz und Pansengesundheit in der Frühlaktation. Dazu wurde das Stroh im ersten Versuch (36 % der Rations-TS aus Maissilage, 35 % spezielles Trockensteher-Kraftfutter, 29 % Weizenstroh, keine Gras- oder Luzernesilage!) mit einem Stroh-Mühle auf 2.5 oder 10 cm Länge geschnitten. Die erwarteten Ergebnisse wurden bestätigt: die „Kurzstroh-Kühe“ fraßen weniger selektiv gegen die längeren (trotzdem kurzen) Futterpartikel und nahmen mehr TS auf. Die „Langstroh-Kühe“ nahmen durch die Futterselektion nicht nur eine andere Futterkomposition auf als geplant, sondern fraßen auch langsamer (Futterzerkleinerung durch Zerkauen?). Somit nahmen sie weniger TS auf als die „Kurzstroh-Kühe“. Der Unterschied in der TS-Aufnahme wurde in der Woche vor der Kalbung besonders offensichtlich und der Rückgang bei den „Langstroh-Kühen“ umso deutlicher, je näher die Kalbung rückte. Obwohl es zu Laktationsbeginn keine Unterschiede in der TS-Aufnahme gab, hatten die „Langstroh-Kühe“ in der 3. Laktationswoche höhere Durchschnitts- und Maximal-Werte an ß-Hydroxy-Buttersäure (Ketokörper) im Blut. Außerdem mussten sie sich in der 1. Laktationswoche mit einer strapazierten Pansengesundheit auseinandersetzen (schnelleres Absinken des Netzmagen-pH-Werts).

Im zweiten Versuch (41 % Maissilage, 23 % Trockensteher-Kraftfutter, 36 % Weizenstroh, auf 2.5 cm Länge gehäckselt, 53.4 % Rations-Trockenmasse in der Kontrollration) wurde durch Wasserzusatz der TS-Gehalt auf 45.4 % abgesenkt. Nach der Kalbung wurde allen Kühen die gleiche Ration mit 45.2 % TS verfüttert. Wie erwartet, und ähnlich zu den Ergebnissen aus dem ersten Versuch, sortierten die Kühe die Ration mit Wasserzusatz weniger, fraßen sie schneller und hatten dadurch über die gesamte Trockenstehperiode eine höhere TS-Aufnahme, deren Rückgang in der letzten Trächtigkeitswoche deutlich geringer ausfiel, als bei der trockenen Ration ohne Wasserzusatz. Auch hier war nach der Kalbung bei den „Wasserzusatz-Kühen“ eine deutlich stabilere Pansengesundheit zu konstatieren.
(Kurzfassung eines Artikels von Trevor DeVries aus Hoard’s Dairyman, S.215, 10.04.2020) 

Take-Home-Message: Wenn Kühe bis zur Kalbung hohe Futter-(gemeint sind Volumen-, nicht überschießende Nährstoff-) Mengen aufnehmen ist das immer ein gutes Zeichen.
Um dies zu erreichen ist eine physikalische (Partikellänge, Feuchtigkeit) Anpassung der heute eingeführten und bewährten, voluminösen „Kontrollierten Energie-Zufuhr“-Rationen an eine Laktierenden-Ration ein weiterer Schritt, um in der Trockenstehphase mehr Konstanz in die erwünschte Nährstoffzufuhr bis direkt vor der Kalbung zu erlangen. Eine verbesserte Energiebilanz und Pansengesundheit in der Frühlaktation scheinen die Früchte zu sein, die man damit ernten kann.

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